Felix Göpel: Mit dem Fahrrad zur WM. Von Kreuzberg nach Korea 2002.

Eigentlich wollten Felix Göpel und sein Freund Kevin Meisel nur ein Semester in Indien statt an ihrer Heimatuni studieren. Soweit noch nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnlich ist nur ihre Idee mit ihren Fahrrädern nach Indien zu fahren. Da es aber dann, einmal in Indien angekommen, mit dem Einschreiben an der Uni nicht klappt und ihnen das Leben auf der Straße sowieso viel besser gefällt, fahren sie direkt weiter zur Fussball-WM 2002 in Korea.

Besonders interessant an diesem Buch ist, dass deutlich zu erkennen ist, wie sich der Autor, Felix Göpel, während dieser Reise verändert. Als die beiden Freunde in Berlin losradeln, interessieren sie sich hauptsächlich für Mädchen, Fußball und Kiffen. So sind auch ihre Reisebeschreibungen auf dem Weg in die Türkei von diesen Themen dominiert.

Eine erste Veränderung ist während ihres Aufenthalts in der Türkei zu erkennen: Am 11.September 2001 sind die beiden kurz vor Istanbul und ihre weitere Route soll nach Osten führen, unter anderem durch den Iran. Da sie nicht in Istanbul schon wieder nach Hause zurückkehren wollen, beschließen die beiden, die weitere politische Entwicklung genau zu verfolgen und soweit wie es geht, weiterzufahren. So kommen die Radfahrer bis Pakistan, das sie dann allerdings motorisiert durchqueren, und der Leser kommt in den Genuß eines sehr interessanten Reiseberichts einer über 2000km langen Iran-Durchquerung.

Die Reisebeschreibung von ihrem Aufenthalt in Indien ist leider wieder hauptsächlich von den beiden Themen Frauen und Kiffen beherrscht und China durchqueren Felix und Kevin größtenteils mit Bus und Zug, um rechtzeitig zur WM in Korea zu sein, so dass das Buch hier leider nicht mehr so interessant zu lesen ist. Es lohnt sich aber auf jeden Fall wegen des Iran-Reiseberichts, der ungefähr ein Drittel des Buchumfangs ausmacht.

 
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